Was sind die 17+8 Volksforderungen?

Der Begriff 17+8 Volksforderungen entstand in den sozialen Medien und wurde von Influencern wie Jerome Polin, Salsa Erwina Hutagalung, Andovi da Lopez, Fathia Izzati und Abigail Limuria geprägt. Er fasst Hunderte von Forderungen zusammen, die bei den Demonstrationen Ende August 2025 von Zivilgesellschaft, Gewerkschaften und Akademikern geäußert wurden.

Die Zahl “17” bezieht sich auf kurzfristige Forderungen, die innerhalb einer Woche (bis zum 5. September 2025) erfüllt werden sollen, während “8” langfristige Forderungen mit einer Frist bis zum 31. August 2026 darstellen.

17 Kurzfristige Forderungen (bis 5. September 2025)

Diese Forderungen richten sich an sechs Parteien: Präsident Prabowo Subianto, Parlament (DPR), Parteivorsitzende, Polizei (Polri), Militär (TNI) und das Wirtschaftsministerium.

An den Präsidenten

  1. Militär (TNI) aus der zivilen Sicherheit abziehen und sicherstellen, dass Demonstranten nicht kriminalisiert werden.
  2. Unabhängiges Untersuchungsteam zu den Fällen von Affan Kurniawan, Umar Amarudin und anderen Opfern staatlicher Gewalt bilden.

An das Parlament (DPR)

  1. Gehalts- und Zulagenerhöhungen einfrieren, neue Privilegien (einschließlich Renten) streichen.
  2. Haushaltsplan des Parlaments offenlegen – Gehälter, Zulagen und Privilegien müssen veröffentlicht werden.
  3. Ethikrat stärken, um problematische Mitglieder zu überprüfen und zu sanktionieren (ggf. KPK einbeziehen).

An die Parteivorsitzenden

  1. Abgeordnete, die sich unethisch verhalten, entlassen oder sanktionieren.
  2. Öffentlich das Bekenntnis der Partei erklären, sich auf die Seite des Volkes zu stellen.
  3. Kader zu öffentlichen Dialogen mit Studenten und Zivilgesellschaft einladen.

An die Polizei (Polri)

  1. Alle festgenommenen Demonstranten freilassen.
  2. Gewalt gegen Demonstranten stoppen, Vorschriften zur Massenkontrolle einhalten.
  3. Transparente Verfahren gegen Beamte oder Kommandeure, die an Gewalt oder Menschenrechtsverletzungen beteiligt sind.

An das Militär (TNI)

  1. Sofort in die Kasernen zurückkehren, Beteiligung an der zivilen Sicherheit beenden.
  2. Disziplin durchsetzen, damit keine Polizeiaufgaben übernommen werden.
  3. Öffentlich zusagen, dass das Militär in Krisen der Demokratie nicht in zivile Angelegenheiten eingreift.

An das Wirtschaftsministerium

  1. Gerechte Löhne für alle garantieren – Lehrer, Arbeiter, Gesundheitspersonal, Lieferfahrer usw.
  2. Notfallmaßnahmen ergreifen, um Massenentlassungen zu verhindern und Vertragsarbeiter zu schützen.
  3. Dialog mit Gewerkschaften über Mindestlohn und Outsourcing führen.

8 Langfristige Forderungen (bis 31. August 2026)

  1. Umfassende Parlamentsreform: unabhängige Prüfung, Verbot früherer Korruptionstäter, Leistungskennzahlen, Abschaffung lebenslanger Renten und Sonderprivilegien.
  2. Politische Parteien müssen rechenschaftspflichtiger werden: Finanzberichte veröffentlichen und eine effektive Opposition sicherstellen.
  3. Steuerreform: ein gerechteres System entwickeln, Ausgleich zwischen Zentral- und Regionalhaushalten überprüfen, belastende Steuerpläne zurücknehmen.
  4. Gesetz zur Einziehung von Vermögen von Korrupten: sofort verabschieden, Unabhängigkeit der KPK stärken.
  5. Polizei professioneller und humaner machen: Polizeigesetz überarbeiten, Aufgaben für öffentliche Ordnung, Sicherheit und Verkehr dezentralisieren.
  6. Militär muss vollständig in die Kasernen zurück: Beteiligung an zivilen Projekten beenden, TNI-Gesetz überarbeiten.
  7. Aufsichtsorgane stärken: Menschenrechtskommission, Ombudsmann und Kompolnas stärken.
  8. Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik überprüfen: nationale Projekte evaluieren, indigene Rechte und Umwelt schützen, Arbeitsgesetz überarbeiten, staatliche Unternehmen und Fonds prüfen.

Kurzfassung

Die 17+8 Volksforderungen umfassen 25 Punkte: 17 kurzfristige und 8 langfristige Reformforderungen. Themen sind Transparenz, gerechte Löhne, Menschenrechte, professionelle Institutionen und stärkere Aufsicht. Ziel ist eine sensiblere und progressivere Regierung.


[Quelle: Öffentliche Forderungen und Demonstrationen 2025]